Symptome

Wenn das fressen mühsam wird...

Das Gebiss eines Kaninchens ist von Natur aus darauf ausgelegt, ständig pflanzliche Nahrung zu zerkleinern. Da es beim Kauen Zahnsubstanz abschleift, wachsen die Zähne beständig nach. Das Zahnwachstum liegt bei etwa acht Millimeter (!) im Monat - bei richtiger Fütterung wird die gleiche Länge durch Kauen abgetragen. Eine ungenügende Zahnabnutzung führt zu Zahnüberlängen, die Tiere können dann nicht mehr richtig fressen. Außerdem kann es zu scharfen Spitzen und Kanten kommen, die Zunge, Zahnfleisch oder Wangen verletzen und zu üblen Wunden und Entzündungen führen können.

Zahnprobleme treten bei Kaninchen, Meerschweinchen und anderen Nagern häufig auf. Die Tiere werden hierdurch vom Fressen abgehalten und magern immer mehr ab. Beginnende Zahnprobleme zeigen sich anfangs vor allem durch Fressunlust, vermehrtes Speicheln, Veränderung der Kotballen und durch Gewichtsabnahme. Mattigkeit, Zähneknirschen, Durchfall oder andere Verdauungsprobleme, vermehrtes Trinken und Nasenausfluss können ebenfalls auftreten.

Diagnostik und Therapie

In der Tierklinik Weingarten untersuchen wir zunächst die Schneidezähne, die der Tierarzt oder die Tierärztin mit einem geübten Griff in Augenschein nehmen kann. Sind sie zu lang, müssen sie mit speziellen Werkzeugen gekürzt werden, dies ist oft auch ohne Narkose möglich. Bei extremer Fehlstellung ist es sinnvoll, die Schneidezähne ganz zu entfernen. Danach können die Kaninchen aber nicht mehr selber abbeißen und ihnen muss zerkleinertes Futter angeboten werden. Abgebrochene Schneidezähne hingegen wachsen schnell wieder nach, dabei müssen aber die "Gegenspieler", die nun ungehindert wachsen können, kontrolliert und ggf. eingekürzt werden. Brüchige Zähne sind oft ein Hinweis auf eine Mangelernährung – gerne geben wir Ihnen Hinweise für eine gesunde und zahnerhaltende Ernährung Ihres Tieres.

Die Backenzähne hingegen können recht schwer eingesehen werden. Für die Untersuchung nutzen wir ein Otoskop oder einen Wangenspreizer, um in das Maul hineinschauen zu können. Zu lange Backenzähne oder scharfe Kanten und Zahnspitzen werden ebenfalls von uns korrigiert. Eine Sedierung ist hierbei erforderlich, um dem Tier Stress zu ersparen und Verletzungen in der Maulhöhle zu vermeiden.

Wenn ein Verdacht für tiefergehende Erkrankungen der Zähne besteht, so führen wir eine Röntgenuntersuchung durch. Damit können wir die Problemstellen, die oft in den Kieferknochen oder an den Zahnwurzeln liegen, erkennen. Das weitere Vorgehen besprechen wir nach der Diagnosestellung mit Ihnen.